Lärm! Was ist das?
Lärm ist unerwünschter, störender und belästigender Schall, der das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden der betroffenen Personen negativ beeinflusst, vor allem, wenn die Erholung oder die Gesundheit beeinträchtigt werden.
Was als Lärm empfunden wird, ist zunächst von Geräuschen abhängig, denen wir ständig ausgesetzt sind, sei es in Räumen oder im Freien. Die physikalischen Größen des Geräusches, die Frequenz und der Schalldruckpegel, nehmen Einfluss auf unsere Wahrnehmung von Lärm.
Das Wissen über die Ausbreitung von Schall bildet die Grundlage für alle Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Lärm. In der Baubranche gehören dazu die Bau- und Raumakustik sowie der technische Schallschutz.
Die Bauakustik untersucht bauliche Gegebenheiten auf die Schallausbreitung zwischen den Räumen eines Gebäudes sowie zwischen dem Rauminneren und der Außenwelt. Bauakustische Maßnahmen zum Lärmschutz umfassen den Luftschallschutz, Trittschallschutz, Schallschutz für technische Anlagen und die Körperschallentkoppelung.
Lärm macht krank!
Millionen Menschen sind an ihrem Arbeitsplatz und in ihren Wohnungen häufig starken Geräuschbelastungen ausgesetzt. Da mit zunehmender Lautstärke und Dauer der Geräusche die irreparablen, körperlichen Schäden am Gehörsystem zunehmen, sind in der Lärm- und Arbeitsschutzverordnung Grenzwerte zum Schutz der Arbeitnehmer festgelegt.
Ab 80 dB ist Lärm gesundheitsgefährdend
Dauerbelastungen von über 70 db(A) tagsüber und über 60 dB(A) nachts werden als gesundheitsgefährdend eingestuft. Die Nachweisgrenze für eine Zunahme des Herzinfarktrisikos liegt bei 65 dB(A) tagsüber und 55 dB(A) nachts. Bei Schlafstörungen werden in der Lärmwirkungsforschung schon Schwellenwerte von ca. 30-35 dB(A) genannt, Lern- und Konzentrationsstörungen in Innenräumen werden bereits bei Lärmpegeln ab 40 dB(A) festgestellt. Die Folgen einer lärmbedingten, nachlassenden Leistungsfähigkeit können Tagesmüdigkeit und verschlechterte Reaktionszeiten sein.
Neben den gesundheitlichen Störungen führt die Lärmbelastung auch zu sozialen Auswirkungen, wie z.B. Kommunikationsstörungen und Veränderungen im sozialen Verhalten der belasteten Menschen. Zunehmende Aggression, verringerte Hilfsbereitschaft und Veränderungen bei Beurteilung anderer Personen nehmen dadurch deutlich zu.
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